Im Klettern und Bergsteigen wird eine Schwierigkeitsskala verwendet, um die Schwierigkeit von Kletterrouten darzustellen. Diese Skala besteht aus arabischen oder römischen Zahlen und/oder Buchstaben und ermöglicht es, die Schwierigkeit von verschiedenen Kletterrouten zu beschreiben. Die Verwendung einer solchen Bewertungsskala erleichtert den Vergleich der Schwierigkeitsgrade unterschiedlicher Kletterrouten.
Grundsätzlich existieren so viele Skalen, wie es unterschiedliche Kletter- und Bergsportarten gibt. Nicht alle dieser Skalen sind jedoch gleichermaßen verbreitet. Einige werden international angewandt, während andere eher regional Bedeutung haben.
Zusätzlich dazu existieren spezielle Skalen für verschiedene Bergsportarten wie Hochtouren, Wandern, Skitouren und Schneeschuhtouren. Ebenso gibt es Skalen für Klettersteige oder das Bouldern.
Die folgenden Skalen werden in diesem Beitrag berücksichtigt:
- Felsklettern
- Bouldern
- SAC-Berg- und Hochtourenskala
- Eisklettern, Mixed-Klettern und Drytooling
- Klettersteige
Schwierigkeitsgrade beim Felsklettern
UIAA (Mitteleuropa) | Französisch | USA – Yosemite Decimal System (YDS) |
I | 1 | – |
II | 2 | – |
III | 3 | – |
III+ | – | 5.1 |
IV- | 4a | 5.2 |
IV | 4b | 5.3 |
IV+ | 4c | 5.4 |
V- | 5a | 5.6 |
V | – | 5.7 |
V+ | 5b | – |
VI- | – | 5.8 |
VI | 5c | 5.9 |
VI+ | 6a | 5.10a |
VII- | 6a+ | 5.10b |
VII | 6b | 5.10c |
VII+ | 6b+ | 5.10d |
VII+/VIII− | 6c | 5.11a |
VIII− | 6c+ | 5.11b |
VIII | 7a | 5.11c |
VIII+ | 7a+ | 5.11d |
VIII+/IX− | 7b | 5.12a |
IX− | 7b+ | 5.12b |
IX | 7c | 5.12c |
IX+ | 7c+ | 5.12d |
IX+/X− | 8a | 5.13a |
– | – | 5.13b |
X- | 8a+ | 5.13c |
X | 8b | 5.13d |
X+ | 8b+ | 5.14a |
XI- | 8c | 5.14b |
XI-/XI | 8c+ | 5.14c |
XI | 9a | 5.14d |
XI/XI+ | 9a+ | 5.15a |
XI+ | 9a+/9b | – |
XI+/XII− | 9b | 5.15b |
– | 9b+ | 5.15c |
XII | 9c | 5.15d |
Die UIAA-Skala
Die Bewertungsskala der internationalen Klettervereinigung, die auch Bestandteil der SAC-Skalen ist, verwendet arabische Zahlen, die durch ein Plus (+) aufgewertet oder durch ein Minus (–) abgewertet werden können. Dies bedeutet, dass jede Ziffer drei Schwierigkeitsgrade darstellt. Wenn man eine genauere Definition benötigt, können zusätzliche Zwischenschritte eingefügt werden. Zum Beispiel bedeutet 7+/8- eine schwere 7+ bis leichte 8-.
Die UIAA Skala wird hauptsächlich im Sportklettern in Europa verwendet, insbesondere in Westdeutschland. Sie erfreut sich auch großer Beliebtheit in Kletterhallen.
Die Skala erstreckt sich theoretisch von 1 bis 11+, wobei die Grade 1-2 normalerweise keine Verwendung der Hände erfordern und daher im Sportklettern vernachlässigt werden können. Grob gesagt können die Grade 3-6 für Anfänger, 6-7 für Fortgeschrittene, 8-10 für sehr erfahrene Kletterer und alles über 10 für die Spitzenklasse im Klettersport definiert werden.
Bewertung UIAA-Skala | Erklärung |
I | Geringe Schwierigkeiten, einfachste Form der Felskletterei. Die Hände sind zur Unterstützung des Gleichgewichtes erforderlich. Anfänger müssen am Seil gesichert werden. Schwindelfreiheit ist bereits erforderlich. |
II | Mäßige Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei, welche die Drei-Punkt-Haltung erforderlich macht. |
III | Mittlere Schwierigkeiten. Geübte und erfahrene Kletterer können Passagen dieser Schwierigkeit noch ohne Seilsicherung erklettern. Senkrechte Stellen verlangen bereits Kraftaufwand. |
IV | Große Schwierigkeiten. Hier beginnt die Kletterei schärferer Richtung. Erhebliche Klettererfahrung notwendig. Längere Kletterstellen bedürfen meist mehrerer Zwischensicherungen. Auch geübte und erfahrene Kletterer bewältigen Passagen dieser Schwierigkeit gewöhnlich nicht mehr ohne Seilsicherung. |
V | Sehr große Schwierigkeiten. Zunehmende Anzahl an Zwischensicherungen ist die Regel. Erhöhte Anforderungen an körperliche Voraussetzungen, Klettertechnik und Erfahrung. Lange hochalpine Routen im Schwierigkeitsgrad V zählen bereits zu den ganz großen Unternehmungen in den Alpen und außeralpinen Regionen. |
VI | Überaus große Schwierigkeiten. Die Kletterei erfordert weit überdurchschnittliches Können und hervorragenden Trainingsstand. Große Ausgesetztheit, oft verbunden mit kleinen Standplätzen. Passagen dieser Schwierigkeit können in der Regel nur bei guten Bedingungen bezwungen werden. |
VII | Außergewöhnliche Schwierigkeiten. Ein durch gesteigertes Training und verbesserte Ausrüstung erreichter Schwierigkeitsgrad. Auch die besten Kletterer benötigen ein an die Gesteinsart angepasstes Training, um Passagen dieser Schwierigkeit nahe der Sturzgrenze zu meistern. Neben akrobatischem Klettervermögen ist das Beherrschen ausgefeilter Sicherungstechnik unerlässlich. |
VIII und darüber | Keine wörtliche Entsprechung |
Schwierigkeitsgrade beim Bouldern
Im Bereich des Boulderns haben sich zur Bestimmung der Schwierigkeitsgrade von Routen hauptsächlich die französische Fb-Skala („Fontainebleau“) und die amerikanische V-Skala („Vermin“) durchgesetzt. Zusätzlich existiert eine spezielle Fb-Traversen-Skala zur Bewertung von Quergängen beim Bouldern.
Das Fb-System hat vor allem in Europa Verbreitung gefunden und ähnelt dem französischen Bewertungssystem für Kletterrouten. Insbesondere in höheren Schwierigkeitsgraden ist es mittlerweile weit verbreitet. Dieses System wurde im wunderschönen Bouldergebiet Fontainebleau entwickelt, weshalb die Abkürzung Fb verwendet wird.
Die Bewertung beginnt bei 2 („leicht“) und steigt in den Stufen a, b und c bis 5 an. Danach erfolgt eine feinere Bewertung, beispielsweise 6a oder eine Hinzufügung eines „+“, was bedeutet, dass die Route schwieriger als 6a ist. Der derzeit am schwersten bewertete Boulder hat den Grad 9a und gilt daher als äußerst anspruchsvoll.
Einstufung | Fontainebleau | V-Skala |
leicht | 1 | VB |
leicht | 2 | VB |
leicht | 3 | VB |
leicht | 4A | V0 |
leicht | 4B | V0 |
leicht | 4C | V0 |
leicht | 5A | V1 |
leicht | 5B | V1 |
mittel | 5C | V2 |
mittel | 6A | V2 |
mittel | 6A+ | V3 |
mittel | 6B | V3 |
mittel | 6B+ | V4 |
mittel | 6C | V4 |
hart | 6C+ | V5 |
hart | 7A | V5 |
hart | 7A+ | V6 |
hart | 7B | V7 |
hart | 7B+ | V8 |
hart | 7C | V9 |
extrem | 7C+ | V10 |
extrem | 8A | V11 |
extrem | 8A+ | V12 |
extrem | 8B | V13 |
extrem | 8B+ | V14 |
extrem | 8C | V15 |
extrem | 8C+ | V16 |
extrem | 9A | V17 |
Umrechnung der Schwierigkeit zwischen Bouldern und Sportklettern
Ähnlich wie beim Freiklettern ist es am besten, eine Umrechnung zwischen den Bewertungssystemen für Bouldern mithilfe einer Umrechnungstabelle vorzunehmen.
Im Fb-System kann man sich merken, dass die schwerste Stelle in einer Traverse in der Regel um einen Grad leichter bewertet ist. Zudem findet man in diesen Tabellen Vergleiche zu den verschiedenen Schwierigkeitseinheiten im Freiklettern.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Bouldern in der Regel nach ihren schwierigsten Stellen bewertet werden. Im Gegensatz dazu werden beim Routenklettern sowohl die Ausdauerkomponente als auch der Anspruch durch das Einhängen von Zwischensicherungen wie Expressschlingen, Klemmkeilen oder Friends beeinflusst.
Schwierigkeiten beim Bouldern in der Halle
Auch in Boulderhallen werden Schwierigkeitsgrade angegeben. Dies geschieht entweder durch die Verwendung unterschiedlicher Farben für bestimmte Schwierigkeitsstufen oder durch die Markierung des vom Routensetzer geschätzten Schwierigkeitsgrades am Startgriff.
Hierbei ist zu beachten, dass es erhebliche Unterschiede zwischen Kletterhallen und Naturfels gibt, insbesondere in Bezug auf Lesbarkeit, Untergrund, Bedingungen und andere Faktoren. Darüber hinaus gestaltet sich der Vergleich zwischen Bouldern und Routenklettern schwierig, da beim Bouldern oft der Ausdauerfaktor nicht so stark ins Gewicht fällt.
Ein weiterer Aspekt ist der individuelle Faktor: Manchmal kann ein Boulder in einer bestimmten Schwierigkeitsstufe schnell gemeistert werden, während es in anderen Fällen vielleicht gar nicht gelingt. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Schwierigkeitsgrade als Orientierungshilfe dienen und für einige Kletterer auch als Motivation dienen können.
SAC-Berg- und Hochtourenskala
Die SAC-Berg- und Hochtourenskala stellt eine Schwierigkeitsskala dar, die vom Schweizer Alpen-Club (SAC) speziell für hochalpine Fels- und Eistouren entwickelt wurde. Sie dient dazu, die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Routen als Referenz bei normalen und trockenen Wetterbedingungen zu bewerten und konzentriert sich dabei auf die Schlüsselstellen. Oftmals werden auch die französischen Bezeichnungen als Abkürzung verwendet.
Grad | Fels | UIAA-Grad | Firn und Gletscher |
L leicht / facile F | Einfaches Gehgelände (Geröll, einfacher Blockgrat). | ab I | Einfache Firnhänge, kaum Spalten. |
− WS wenig schwierig / peu difficile PD + | Meistens noch Gehgelände, erhöhte Trittsicherheit nötig, Kletterstellen übersichtlich und problemlos. | ab II | In der Regel wenig steile Hänge, kurze steilere Passagen, wenig Spalten. |
− ZS ziemlich schwierig / assez difficile AD + | Meistens noch Gehgelände, erhöhte Trittsicherheit nötig, Kletterstellen übersichtlich und problemlos. | ab III | Steilere Hänge, gelegentlich Standplatzsicherung, viele Spalten, kleiner Bergschrund. |
− S schwierig / difficile D + | Guter Routensinn und effiziente Seilhandhabung erforderlich, lange Kletterstellen, erfordern meistens Standplatzsicherung. | ab IV | Sehr steile Hänge, meistens Standplatzsicherung notwendig, viele Spalten, großer Bergschrund. |
− SS sehr schwierig / très difficile TD + | In den schwierigen Abschnitten durchgehend Standplatzsicherung nötig, anhaltend anspruchsvolle Kletterei. | ab V | Anhaltendes Steilgelände, durchgehende Standplatzsicherung. |
− AS äusserst schwierig / extrêmement difficile ED + | Wanddurchstiege, die grosses Engagement erfordern. | ab VI | Sehr steile und senkrechte Stellen, erfordern Eiskletterei. |
− EX extrem schwierig / abominablement difficile ABO + | Extrem steile, teilweise überhängende Wanddurchstiege. | ab VII | Eiskletterei extremer Richtung. |
Schwierigkeitsgrade beim Eisklettern
Eisklettern und Eistouren beziehen sich auf Aktivitäten in alpinen Eisregionen. Bei Eisklettertouren bewältigt man Herausforderungen wie Eiswände, Eisrinnen sowie schmale Firn- und Eisgrate. Die Sicherung erfolgt ähnlich wie beim herkömmlichen Klettern, wobei anstelle von Bohrhaken und mobilen Sicherungsmitteln Eisschrauben zum Einsatz kommen. Zur Fortbewegung auf steilem Eis werden Steigeisen, Eispickel und spezielle Eisklettergeräte verwendet.
Es ist jedoch zu beachten, dass aufgrund des Klimawandels in den letzten Jahren viele klassische Eiswände abgeschmolzen sind. Dies hat auf vielen Eistouren zu akuter Steinschlaggefahr aufgrund der intensiven Erwärmung geführt.
Grad | Steilheit | Eiszustand | Sicherungen | Sonstiges |
WI1 | 40° bis 70° | kompaktes Eis | Sicherungen sind leicht anzubringen | Für erfahrene Hochtourengeher noch machbar |
WI2 | 60° bis 70° | kompaktes Eis | sehr gute Sicherungsmöglichkeiten | Beginn der Eiskletterei anspruchsvollerer Art |
WI3 | 70° bis 80° | kompaktes Eis | gute Sicherungsmöglichkeiten | abwechselnd steilere und flachere Passagen |
WI4 | 80° | kurze Passagen mit Röhreneis möglich | gute Sicherungsmöglichkeiten teils schwierig | kurze Abschnitte senkrechtes Eis möglich |
WI5 | 85° bis 90° | kurze Passagen mit Röhreneis möglich | Sicherungsmöglichkeiten teils schwierig | längere senkrechte Passagen |
WI6 | 90° | Röhreneis und freistehende Eissäulen | teilweise schlechte Sicherungsmöglichkeiten | anhaltend senkrechte Passagen taktisch und psychisch anspruchsvoll |
WI7 | überhängend | dünne freistehende Eissäulen, freihängendes Eis | sehr schlechte Sicherungsmöglichkeiten | Grenze des Machbaren |
Schwierigkeitsgrade beim Mixed-Klettern
Unter Mixed-Klettern versteht man das Begehen von Kletterrouten, die aus einer Kombination von Fels und steilem Eis bestehen. In der Regel erfolgt die Fortbewegung mithilfe von Steigeisen und Eispickeln oder speziellen Eisgeräten. Diese Kletterform hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt, insbesondere nachdem ein Begehungsstil etabliert wurde, der dem Freiklettern ähnlich ist. Die Geschichte und die Techniken des Mixed-Kletterns sind eng mit dem Eisklettern verknüpft.
Die folgenden M-Grade und Beschreibungen werden vom American Alpine Club bereitgestellt (im Jahr 2013 erneut veröffentlicht).
Grad | Beschreibung |
M1 – M3 | Leicht. Flacher Winkel; normalerweise keine Eisgeräte erforderlich. |
M4 | Flach bis senkrecht mit einigen technischen Abschnitten. |
M5 | Einige anhaltende senkrechte Abschnitte. |
M6 | Senkrecht bis überhängend mit anspruchsvollem Drytooling-Einsatz. |
M7 | Überhängend; kraftvolles und technisches Drytooling-Klettern; weniger als 10 m harter Aufstieg. |
M8 | Einige fast horizontale Überhänge erfordern sehr kraftvolles und technisches Drytooling-Klettern; bouldermäßige oder längere Schlüsselstellen als M7. |
M9 | Entweder kontinuierlich senkrecht oder leicht überhängend mit grenzwertigen oder technischen Griffen oder ein griffiges Dach von 2 bis 3 Körperlängen. |
M10 | Mindestens 10 Meter horizontaler Fels oder 30 Meter überhängendes Drytooling-Klettern mit kraftvollen Zügen und ohne Erholungsmöglichkeiten. |
M11 | Eine Seillänge überhängendes gymnastisches Klettern oder bis zu 15 Meter Dach-Klettern. |
M12 – M14 | Mit bouldermäßigen, dynamischen Zügen und schwierigen technischen Griffen. |
Schwierigkeitsgrade beim Drytooling
Drytooling, wörtlich übersetzt „trockene Werkzeuge“, bezieht sich im Grunde auf das Klettern ohne Eis, obwohl man dabei mit Steigeisen und Eisgeräten ausgerüstet ist, als ob man eine Eiswand besteigen würde. Der Ursprung dieser Klettervariante liegt in der Entwicklung des Eiskletterns, das ursprünglich in reinen Eiswänden begann und später zu kombinierten Linien führte, bis es schließlich zum modernen Mixed-Klettern wurde.
In modernen Mixed-Routen kommt es häufig vor, dass längere Abschnitte im Fels bewältigt werden müssen, was eine spezielle Technik erfordert. Drytooling hat sich mittlerweile als eigenständige Kletterdisziplin etabliert und verfügt über eine Skala, die von D1 bis D15 reicht. Eiskletterwettkämpfe können ebenfalls als Form des Drytooling betrachtet werden, finden jedoch normalerweise an künstlichen Wänden statt.
Leider habe ich keine offizielle Skala zur Einordnung der Schwierigkeiten gefunden. Im groben kann aber das M bei der Mixed-Klettern Skala einfach durch das D für Drytooling ersetzt werden, um ein Gespür für die Schwierigkeiten zu bekommen. So wird aus M1 – M14 die Skala D1 – D15.
Schwierigkeitsgrade bei Klettersteigen
Ein Klettersteig ist eine künstlich angelegte Bergsteiganlage, die im Gebirge mit Drahtseilen, Leitern, Klammern und Trittstiften ausgestattet ist. Das in die Klettersteiganlage integrierte Eisen dient sowohl zur Fortbewegung, indem es zusätzliche Griffe und Tritte bereitstellt, als auch zur Selbstsicherung durch die Verwendung eines sogenannten Klettersteigsets. In anspruchsvollen Klettersteigen kann die Selbstsicherung zusätzlich durch eine Seilschaft ergänzt werden.
Ursprünglich wurden Felspassagen auf Wanderwegen mit Stahlseilen abgesichert, was im Laufe der Zeit zur Entwicklung von Klettersteigen führte. Diese ermöglichen es Nicht-Kletterern, immer anspruchsvollere Routen zu begehen. Heutzutage hat sich das Begehen von Klettersteigen zu einer eigenständigen alpinen Disziplin weiterentwickelt.
Die italienische Bezeichnung für Klettersteig ist „Via Ferrata“, was wörtlich „Eisenweg“ bedeutet und den Charakter moderner Klettersteige treffend beschreibt. Die Bezeichnung „Via Ferrata“ wird nicht nur in Italien verwendet, sondern ist auch im deutschsprachigen Raum und in einigen anderen Ländern gebräuchlich. Im Alpenraum gibt es weit über 1000 Klettersteige, wovon mehr als 500 in Österreich liegen, wo jährlich durchschnittlich zehn neue Klettersteige angelegt werden.
Bislang existiert keine einheitliche und allgemein anerkannte Skala zur Bewertung von Klettersteigen. Im deutschsprachigen Raum hat jedoch die von Kurt Schall entwickelte Skala (A, B, C, D, E, F) an Beliebtheit gewonnen. Gleichzeitig bleiben auch andere Skalen wie die von „Klettersteigpapst“ Eugen E. Hüsler vorgeschlagene „Hüsler-Skala“ (K1, K2, K3, …) sowie verschiedene regionale Skalen weiterhin in Verwendung. In der Regel basiert die Einschätzung der Schwierigkeit auf Normalbedingungen.
Grade | Gelände | Sicherung |
A (wenig schwierig) K1 | flach bis steil, meist felsig oder von Felsen durchsetzt, ausgesetzte Passagen möglich | Drahtseile, Ketten, Eisenklammern („Klampfen“) und vereinzelt kurze Leitern; Begehung größtenteils ohne Verwendung der Sicherungseinrichtungen möglich |
B (mäßig schwierig) K2 | steileres Felsgelände, teilweise kleine Tritte, mit ausgesetzten Stellen ist auf jeden Fall zu rechnen | Drahtseile, Ketten, Eisenklammern, Trittstifte, längere Leitern (u. U. auch senkrecht); Begehung ohne Sicherungseinrichtungen möglich, aber Schwierigkeiten bis zum 3. Schwierigkeitsgrad (UIAA) sind zu erwarten |
C (schwierig) K3-K4 | steiles bis sehr steiles Felsgelände, meist kleine Tritte, längere bzw. sehr häufig ausgesetzte Passagen | Drahtseile, Eisenklampfen, Trittstifte, oft längere und sogar überhängende Leitern, Klammern und Stifte können auch weiter auseinander liegen; in senkrechten Abschnitten manchmal auch nur ein Drahtseil; Begehung ohne Benutzung der fixen Sicherungseinrichtungen möglich, Schwierigkeiten liegen aber oft schon im 4. Schwierigkeitsgrad (UIAA) |
D (sehr schwierig) K4-K5 | senkrechtes, oft auch überhängendes Gelände; meist sehr ausgesetzt | Drahtseil, Eisenklammern und Trittstifte (liegen vielfach weit auseinander); an ausgesetzten und steilen Stellen oftmals nur ein Drahtseil |
E (extrem schwierig) K6 | senkrecht bis überhängend; durchwegs ausgesetzt; sehr kleine Tritte oder Reibungskletterei | wie D, allerdings öfter mit Kletterei kombiniert |
F (mehr als extrem schwierig) K7 | primär überhängend; ausgesetzt; sehr kleine Tritte oder Reibungskletterei | wie E, kombiniert mit Kletterei |
G (höchste Schwierigkeit) K7 | oft vertikal, auf langen Passagen überhängend | wie F, mit größeren Anforderungen an die Athletik |