Der Ararat, dieser majestätische Berg im Osten der Türkei, war bereits im vergangenen Jahr ein Traumziel für mich. Da im vergangenen Jahr ein Kumpel abgesagt hatte und sich gleiches in diesem Jahr wiederholte, habe ich kurzerhand beschlossen den Berg allein anzugehen.

Für die Besteigung des Ararat gibt es in der Türkei eine Grundvoraussetzung. Man muss dies mit einem Guide machen. Alleine, ohne Guide und Permit in einem Gebiet, das mit militärischen Stützpunkt übersäht ist, ist keine gute Idee.

Also buche ich ein Ticket in einer Gruppe, welche durch den Tourenanbieter Twoararat Anfang August in fünf Tagen einen Besteigung anbietet. Kostenpunkt sind 299 Euro pro Teilnehmer plus 50 Euro für das Permit. Im Preis enthalten sind Unterkunft, Lastenträger und Verpflegung am Berg.

Vorbereitung

Im Vorfeld habe ich mir natürlich intensive Gedanken zu meiner physischen Vorbereitung gemacht. Geplant waren 4000 Höhenmeter pro Woche und das sechs Woche vor Abreise. In den ersten Wochen habe ich das noch hinbekommen. Ab der dritten Woche ist die Anzahl der Höhenmeter dann etwas gesunken.

Zwei Wochen vor Abreise habe ich mir am linken Sprunggelenk eine Bänderdehnung zugezogen und musste zwangsweise auf Sport für die restliche Zeit verzichten.

Sprich, meine Vorbereitung, dass erste Mal die 5000 Meter Marke zu durchbrechen ist alles andere als Ideal gewesen.

Anreise

Mount Ararat - Highest Mountain in Turkey

Ein Teil meiner Vorbereitung bestand darin, den 4090m hohen Aragaz in Armenien zu besteigen.

Im Anschluss reise ich mit dem über Batumi in Georgien in die Türkei.

Leider ist der Grenzübergang zwischen der Türkei und Armenien für zivile Personen gesperrt, was zur Konsequenz hatte, dass ich einen 800 km Umweg via Batumi und das Schwarze Meer nehmen musste.

Die Besteigung des Aragaz hat mir ehrlich gesagt meinen etwas desolaten Fitnesszustand vor Augen geführt. Die Besteigung lief alles andere als geplant. Ich habe weitaus mehr Zeit benötigt, viele Verschnaufpausen einlegen müssen und die Höhe hat mir zu schaffen gemacht.

Nichtsdestotrotz habe ich mich etwas akklimatisieren können für die Aktion in der Türkei.

Aufstieg

Mount Ararat - Highest Mountain in Turkey

Der Tourenanbieter Ararat bringt die 15 köpfige Gruppe ab Doğubeyazıt an den Fuß des Ararat auf etwas über 2000m.

Von dort aus startet man zum Camp 1, welches auf 3200m liegt und wo die erste Nacht am Berg verbracht wird.

Tag 2 besteht aus einer Akklimatisationstour. Die Gruppe steigt zu Camp 2 auf 4100m auf, verweilt dort für eine Stunde und steigt dann wieder ab zu Camp 1.

An Tag 3 wiederholt sich diese Spiel mit der Ausnahme, dass in Camp 2 genächtigt wird. Um Mitternacht beginnt dann der Aufstieg auf den Gipfel.

Die Nächte am Berg

Die Nächte im Zelt waren eine besondere Erfahrung. In Camp 1 gibt es Hauszelte die mit Matten ausgestattet sind auf welchen man angenehm schlafen kann. In Camp 2 hat man die Wahl zwischen einem großen Hauszelt bzw. kleinen 2 – 3 Personen Zelten. Letztere muss man selbst aufbauen und nach dem Tag der Besteigung wieder abbauen.

Ararat - Aussicht aus Camp 2
Ararat – Aussicht aus Camp 2

Auch in Camp 2 war die Nacht für mich sehr angenehm. Ich hatte besser geschlafen als in Camp 1, da ich das große Zelt für mich hatte und so glücklicherweise keinen Schnarchzapfen neben mir liegen hatte.

Gipfel

Der Gipfelanstieg erfolgt an Tag 4 zu Mitternacht. Von Camp 2 zum Gipfel sind es etwa 5 – 6 Stunden abhängig von der Fitness der Gruppe. Der Moment, als ich den Gipfel erreichte, war unbeschreiblich. Zum ersten Mal in meinem Leben stehe ich auf über 5000m. Die Anspannung und Anstrengung der letzten Tage fiel von mir ab, und ich stand einfach da, überwältigt von dem Panoramablick. Ein unbeschreibliches Gefühl, dass man selbst erlebt haben muss um es nachvollziehen zu können.

Fazit

Die Besteigung des Ararat war eine im Hinblick auf die Höhe herausfordernde aber auch lohnende Erfahrungen in meinem Leben. Der Berg hat mir körperlich aufgezeigt, was ich zu leisten im Stande bin. Auch die anderen Teilnehmer dieses kleinen Abenteuers waren angenehme Gesprächspartner am Berg in den vier Tagen.

Write A Comment